Aus den Kräuterbüchern der Gegenwart ist die Meisterwurz allerdings in den letzten Jahrzehnten immer mehr verschwunden. Dies jedoch ohne Grund, wie man anhand der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und medizinisch bestätigten Wirkung erkennen kann.
Allheilmittel des Mittelalters
Im Mittelalter stand die Meisterwurz in ihrem höchsten Ansehen. Die innerlich anregende Wirkung einer Pflanze, deren „warme“ Elementqualität das „innere Feuer“ anregen kann, in Kombination mit einer entgiftenden Wirkung, brachte Paracelsus dazu, die Meisterwurz in Rezepturen einzusetzen, die dazu dienen sollten, „den inneren Alchemisten“ anzuregen. Doch nicht nur zur Stoffwechselanregung nutzte Paracelsus die Meisterwurz, er war der Meinung, dass sie vor allem bei Männern Lebensgeister stärken kann. Ein volkstümlicher Spruch drückt dies recht deutlich aus: „Die Meisterwurz hilft dem Meister auf die Meisterin“. Im Alpenraum wird sie bis heute als „Ginseng des Westens“ geschätzt.Anwendung in der Volksmedizin
Meisterwurz wird und wurde in der Volksmedizin zur Steigerung der Abwehrkräfte und bei Atemwegserkrankungen, wie der Verschleimung von Atemwegen, sowohl innerlich als Tee, als auch äußerlich zur Inhalation, verwendet. Eines der Hauptanwendungsgebiete ist ebenso der Verdauungstrakt. So wird Meisterwurz bei Problemen wie Appetitlosigkeit, Magenverstimmungen, Blähungen und Magenkrämpfen verwendet und hilft den gesamten Darmtrakt zu reinigen und durch die Anregung aller Verdauungssäfte die Darmtätigkeit zu verbessern.Auch als Wasser treibendes oder Schweiß absonderndes Mittel bei Fieberzuständen, sowie zur Behebung von Schwächezuständen bei älteren Menschen wird es gerne verwendet. Nicht zuletzt als Potenz förderndes Stärkungsmittel ist Meisterwurz bekannt und wird auch zur Umstimmung des Stoffwechsels mit guten Erfolgen eingesetzt.
Eine Anwendung bei Entzündungen der Magen- oder Darmschleimhäute und bei Gallensteinen sollte jedoch vermieden werden.