Wie entstehen Hydrolate?
Hydrolate entstehen typischerweise bei der Herstellung von ätherischen Ölen als Beiprodukt. Mit Wasserdampf (je nach Pflanze) können die ätherischen Öle destilliert werden. Die pflanzlichen Inhaltsstoffe werden im Wasser gebunden, welches farbloser ist als Wasser- oder Ölauszüge. Viele wertvolle Substanzen der Ursprungspflanzen sind noch in Hydrolaten enthalten, weshalb sie sehr vielseitig eingesetzt werden können:- Als Gesichtswasser (z.B. Thymian-Hydrolat),
- Körperspray,
- Deospray,
- Haarpflegeprodukt (z.B. Birke-Hydrolat),
- Raumlufterfrischer und
- Parfum
So funktioniert die Wasserdampfdestillation:
Die Wasserdampfdestillation zur Herstellung von ätherischem Öl und Hydrolat ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Kräuter und Pflanzenmaterialien sinnvoll zu verwerten:Im Destillier-Kessel, der mit Wasser gefüllt ist, befindet sich unten ein Aromakorb mit dem Pflanzenmaterial, aus dem ein Hydrolat hergestellt werden soll. Das im Kessel befindliche Wasser wird erhitzt und beginnt zu sieden. Der nach oben steigende Wasserdampf durchdringt das Pflanzenmaterial, sowie die feinen Spalten von Blüten, Blättern und Rinden. Er reißt dabei flüchtige Stoffe mit nach oben in die Kuppel. Oben trifft der heiße Wasserdampf auf die innere, gekühlte Metallfläche (mit Wasser oder Eis) der Kuppel, kondensiert und läuft seitlich an der Kuppel hinunter in eine Rinne. So entsteht das Hydrolat mit Anteilen an ätherischem Öl. Die Destillation selbst sollte rasch erfolgen, je länger Sie die Pflanzen der Hitze aussetzen, umso mehr Wirkstoffe werden zerstört.
Möchte man mit einfachen Mitteln einen ähnlichen Kondensations-Auszug herstellen, kann man ein ähnlich anwendbares Produkt für den Eigengebrauch mit einem Topf und Deckel auch selbst herstellen. Wichtig zu beachten ist jedoch: Auch wenn selbst gemachte Pflanzenwasser viele wichtige Inhaltsstoffe der Pflanzen aufnehmen, beinhalten Hydrolate aus der Herstellung von ätherischen Ölen noch mehr Wirkstoffe und sind länger haltbar.
Pflanzenwasser selbst herstellen - Die Kondensationsmethode:
Man benötigt:- Pflanzenteile wie zum Beispiel Lavendel, Linden-, Kamillen-, Ringelblumen-, Rosenblüten und andere Heilpflanzen
- Wasser (mindestens 250 ml, abhängig vom Topfumfang). Nehmen Sie qualitativ hochwertiges, weiches Wasser oder – noch besser – stilles Quellwasser.
- 1 großen Kochtopf mit Deckel
- 1 Tasse oder kleine Schüssel
- 1 Sieb, das in den Topf passt und ausreichend Abstand zum Boden aufweist.
- Wasser in den Topf füllen und das Sieb in den Topf einsetzen.
- Tasse oder Schüssel in das Sieb stellen. Diese sollten den Topfrand nicht überragen.
- Die Pflanzenteile im Sieb rund um das kleine Gefäß platzieren und darauf achten, dass sie nicht mit Wasser in Berührung kommen.
- Der Deckel wird verkehrt herum auf den Topf gelegt, so dass sich der Griff über der Tasse beziehungsweise der Schüssel befindet. Er sollte gut schließen.
- Das Wasser bei mittlerer Hitze erwärmen. Es kondensiert nun und wird am schrägen Deckel über den Griff in den dafür vorgesehenen Behälter tropfen.
Vor Benutzung sollten alle verwendeten Gefäße unbedingt desinfiziert werden, um Keimen im Hydrolat vorzubeugen.