Die beste Voraussetzung für Gesundheit ist eine intakte Darmflora. Ist diese durch Krankheiten, Medikamente (wie z. B. Antibiotika), Stress, Schlafmangel oder eine falsche Ernährungsweise aus dem Gleichgewicht geraten, leiden wir unter Müdigkeit und Erschöpfung, Verdauungsbeschwerden, Bauchweh und vermehrten Infekten. Sogar Nahrungsmittelallergien können daraus entstehen und auch die Haut zeigt mit Unreinheiten, Hautirritationen und Entzündungen, wenn das sogenannte Darm-Mikrobiom aus der Balance geraten ist. In diesem Beitrag beleuchten wir die Hintergründe des Mikrobioms und wie wir unsere Darmflora positiv beeinflussen können.
Was ist das Mikrobiom?
Die wichtigste Aufgabe des Darms besteht in der Verdauung der Nahrung und dem Filtern von Vitaminen und Mineralien, um sie den Stoffwechselprozessen im Körper zur Verfügung zu stellen. Wie gut oder schlecht die optimale Verwertung von Nährstoffen funktioniert, hängt maßgeblich von der Darmgesundheit ab. Um das Funktionieren des Verdauungssystems zu gewährleisten, sollte die Vielfalt der Darmbakterien (Mikroben) möglichst groß sein. Ihre Aufgabe ist es, unseren Organismus vor einer Vielzahl von Belastungen äußerer Reize und den Angriffen „schlechter“ Bakterien, Organismen und Allergenen zu schützen. Die Gesamtheit aller Mikroben in und auf dem Körper wird als „Mikrobiom“ bezeichnet.
Welche Einflüsse bringen das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht?
Eine sterile Umwelt, der fehlende Kontakt mit der Natur, chlorhaltiges Wasser, synthetische Chemikalien und hoch konservierte und zuckerhaltige Lebensmittel verändern unser Mikrobiom dauerhaft. Dem gilt es, mit der Erhaltung der mikrobiellen Vielfalt und der Förderung gesunder Mikroben entgegenzusteuern. Das gilt für den Darm und auch für die Haut: Ein ausbalanciertes Mikrobiom verbessert die Barrierefunktion der Haut und hilft ihr, Feuchtigkeit ein- und Toxine auszuschließen.
Werden Stress, ungesunde Ernährung oder Medikamente zur Dauerbelastung, sind die körpereigenen Schutzmechanismen nicht mehr in der Lage ein gesundes Gleichgewicht des komplexen Biosystems wieder in ihre natürliche Balance zu bringen. Hier kommen Probiotika ins Spiel, die eingesetzt werden, um die Abwehrmechanismen des Körpers zu stärken und die natürliche Widerstandskraft zu erhalten.
Probiotik ist das Stichwort, um eine gesunde und starke Abwehr von Krankheitserregern zu fördern, Regenerationsprozesse anzuschieben und die Schutzbarriere wieder ins Lot zu bringen. Ein Darm in Balance ist die beste Voraussetzung für Gesundheit und Schönheit. Etwa 29 Prozent des Mikrobioms leben im Darm und eine fast ebenso große Vielfalt befindet sich auf der Haut. Diese gilt es zu schützen und zu nähren, damit sie uns vor Entzündungen und Krankheitserregern bewahren, das Immunsystem stärken und den Alterungsprozess verlangsamen.
Was ist der Unterschied zwischen Probiotika und Prebiotika?
Probiotik bezeichnet eine Gruppe von über 400 unterschiedlichen Bakterienarten. Lebend Probiotika und probiotische Extrakte werden verwendet, um Mikroben im Darm bzw. auf der Haut anzusiedeln und sich dort zu vermehren. Dafür brauchen sie Nahrung – und da kommen Prebiotika ins Spiel. Sie sind keine lebenden Organismen, sondern dienen den gesunden Bakterien als Nahrungsquelle und fördern dadurch ihr Wachstum. Sie schaffen eine wichtige Voraussetzung zur Vermehrung der nützlichen Mikroben gegenüber den schädigenden Bakterien. Produkte mit prebiotischen Inhaltsstoffen sind quasi ein Doping für die bereits vorhandenen „guten“ Bakterien und nähren sie.
Welche Ernährung hilft das Mikrobiom zu stärken?
Die Ernährung beeinflusst an erster Stelle die optimale Funktion der Darmflora. Es sind Lebensmittel zu bevorzugen, die reich an gesunden Bakterienkulturen sind, die sich im Darm ansiedeln können und die Vielfalt der Mikroben sowie die Verdaulichkeit der Nahrung fördern. Dazu gehören Milchsäurebakterien als starke Helfer. Sie unterstützen auch nach einer Antibiotika-Therapie oder einer Magen-Darm-Erkrankung den gezielten Wiederaufbau.
Lebensmittel, die prebiotisch wirken und den Darm „rund“ laufen lassen, sind beispielsweise Sauerkraut, Kimchi, Naturjoghurt, Kefir, Ayran, Kombucha, Apfelessig, Käse und Sauerteigbrot. Ballaststoffe, die als Nahrungsgrundlage für die gesundheitsfördernden Bakterien dienen sind Flohsamenschalen, Leinsamen, Chiasamen, Vollkornprodukte wie Brot, Reis und Haferflocken, Hülsenfrüchte (z.B. Bohnen, Linsen und Kichererbsen), Nüsse, Samen, Obst und Gemüse, vorzugsweise Wurzelgemüse enthält viele Antioxidantien und Ballaststoffe.
Außerdem gehören Omega-3-Fettsäuren wie z.B. von Algenöl auf den Speiseplan. Ihre antientzündlichen und zugleich prebiotischen Eigenschaften führen zu einer Vermehrung gesunder Darmbakterien und reduzieren Bakterienstämme, die beispielsweise mit einer Fettleber in Verbindung gebracht werden. Ebenso spielen Gewürze eine Rolle, denn sie besitzen eine Vielzahl an bioaktiven Substanzen und antioxidativen Eigenschaften. Besonders wertvoll: Kurkuma, Ingwer, Kreuzkümmel, Chili, Kardamom, Zimt und Koriander.
Sollten Sie weitere Fragen rund um das Mikrobiom, Probiotika oder Prebiotika haben, zögern Sie nicht unsere PharmazeutInnen in den Saint Charles Apotheken in Wien, Berlin und Dornbirn zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne weiter! Gerne empfehlen wir auch diesen Blog-Beitrag über Probiotika.