Ölziehen mit Mundziehöl – Die ayurvedische Kur zur Entgiftung

Ölziehen mit Mundziehöl – Die ayurvedische Kur zur Entgiftung

Ölziehen ist im Trend - sollte aber deshalb nicht unterschätzt werden. Denn Ölziehen ist eine unkomplizierte Methode die zur täglichen Entgiftung beiträgt. In der ayurvedischen Tradition des Ölsaugens entgiftet „Ölziehen“ den gesamten Organismus. Die indische Heilkunst besagt, dass sich auf der Zunge alle Organe “repräsentativ” befinden. Seit den 1990er Jahren avanciert das Ölziehen aber auch abseits von Ayurveda zum heilenden und reinigenden Morgenritual vieler Menschen.

Denn der Mundraum ist durch unsere heutigen Essgewohnheiten und unserem modernen Lebensstil zahlreichen Belastungen ausgesetzt: Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel greifen die Zähne an, verarbeitete Lebensmittel und Weizenprodukte senken den PH-Wert. Dies führt zu einer übersäuerten Mundflora. Erkrankungen des Zahnfleisches werden immer häufiger.

Argumente für den Einsatz eines speziellen Mundziehöls

Kaum eine Wirkung des Ölziehens ist besser untersucht als jene auf die Zahnfleisch- und Mundgesundheit. Da Öle Substanzen im Zahnbelag binden und abtransportieren können, kann Ölziehen sogar langfristig dazu beitragen, dass Erscheinungsbild von Zähnen zu verbessern. Denn ein gutes Mundziehöl zielt speziell auf die ganzheitliche Gesundheit des Mundraums ab. Die in Mundziehölen enthalten speziellen Pflanzenextrakte oder ätherischen Öle, wirken sich positiv auf die Mundflora und die Bakterienkulturen im Mund aus, und können so Mundgeruch und insbesondere Zahnbeläge, reduzieren.

Beliebte ätherische Öle im Mundziehöl und deren Wirkung
  • Eukalyptusöl: Eukalyptusöl verfügt über viele gesundheitsfördernde und antioxidative Eigenschaften.
  • Nelkenöl: Dieses antioxidative Öl ist für seine immunstärkenden Eigenschaften bekannt und gilt als top Radikalfänger.
  • Rosmarin: Rosmarin wirkt vitalisierend.
  • Zimtrinde: Auch Zimtrinde hat einen hohen Anteil an Antioxidantien, ist entzündungshemmend, antiparasitär und schmerzstillend.
  • Zitrone: Zitrone gilt ebenfalls als starkes Antioxidant, erfrischt und ist antibakteriell.
Durch die schützende und regenerierende Wirkung der ätherischen Öle kann das Mundziehöl das Zahnfleisch dabei unterstützen, sich zu regenerieren und gesund zu werden.

Die Anwendung des Öl-Rituals

Die Anwendung des Öl-Rituals ist besonders einfach, sollte aber regelmäßig durchgeführt werden. Entfernen Sie Morgens direkt nach dem Aufstehen den Zungenbelag mit Hilfe eines ayurvedischen Zungenschabers. Dann nehmen Sie einen Esslöffel Öl in den Mund und ziehen das Öl idealerweise 20 Minuten im Mund hin und her. So werden die über Nacht angesammelten Krankheitserreger und bakteriellen Abfallstoffe im Öl gebunden. Außerordentlich wichtig beim Ölziehen ist die Dauer der Prozedur. So weiß man inzwischen, dass die Dauer des Ölziehens von mindestens 20 Minuten nicht unterschritten werden sollte. Diese Zeit benötigt der antibakterielle Stoff im Öl, um in aller Ruhe in die Zahnfleischtaschen einzusickern und die dort versteckten Bakterien zu eliminieren.

Nachdem das Öl ausgespuckt wurde, sollte der Mund mehrmals mit warmem Wasser ausgespült und die Zähne gründlich geputzt werden. Wer noch Amalgamfüllungen im Mund hat, sollte von dieser Methode jedoch vorsichtshalber Abstand nehmen. Denn durch das Ölziehen könnte sich Quecksilber aus den Plomben lösen.

Ölziehen als zusätzliche Mundpflege-Maßnahme

Ölziehen sollte Zähneputzen niemals ersetzen, sondern als zusätzliche Mund- und Zahnpflege-Maßnahme gesehen werden. Traditionell wird zum Ölziehen reines Sesamöl verwendet. Erfahrungen besagen, dass neben kalt gepresstem Sesamöl auch Sonnenblumenöl, Leinöl und Kokosöl (besonders beliebt) am besten funktionieren. Dennoch spricht viel dafür, statt normalen Pflanzenölen ein spezielles Mundziehöl zum Ölziehen zu verwenden. In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, dass stets ein 100% reines und wirkstoffreiches Bio Öl verwendet wird.

Bei weiteren Fragen zum Thema Ölziehen stehen Ihnen gerne die Pharmazeuten der Saint Charles Apotheke in Wien und Berlin zur Seite.

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