Johanniskraut - Wirkung als pflanzliches Antidepressivum

Johanniskraut - Wirkung als pflanzliches Antidepressivum

Johanniskraut wird auch als „Stimmungsaufheller“ oder „eingefangene Kraft der Sonne“ bezeichnet und gilt als die beliebteste und wichtigste Heilpflanze bei Depressionen und Stimmungstiefs. Aber was macht Johanniskraut so besonders?

Für was nimmt man Johanniskraut?

Johanniskraut gehört zu den bestuntersuchten Heilpflanzen im europäischen Raum. Es gilt als die einzige einheimische Pflanze, deren stimmungsaufhellende Wirkung schon in vielen Studien nachgewiesen werden konnte. Angewendet werden Johanniskraut-Zubereitungen bei innerer Unruhe, depressiven Verstimmungen, hormonell oder jahreszeitlich bedingten Stimmungstiefs. 

In wissenschaftlichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Wirkung mit der Aktivität der Neurotransmitter zusammenhängt. Das sind Botenstoffe, die den Informationsfluss zwischen den Nervenzellen gewährleisten. Besonders der Neurotransmitter Serotonin wird durch die Inhaltsstoffe vom Johanniskraut, zumindest kurzfristig, positiv beeinflusst. Serotonin wird auch als „Glückshormon“ bezeichnet, eine Depression geht demnach meistens mit einem Serotoninmangel einher. Dementsprechend wirken sowohl pflanzliche als auch chemische Antidepressiva auf den Serotonin-Haushalt.

Wie wirkt Johanniskraut?

Als Arznei wird das ganze Kraut genutzt, also alle Pflanzenteile außer der Wurzel. Es enthält unter anderem rote Farbstoffe – die Naphthodianthrone –, zu denen die Substanzen Hypericin und Pseudohypericin gehören. Außerdem finden sich sogenannte Phloroglucinderivate in der Pflanze, insbesondere Hyperforin, sowie Flavonoide. Wissenschaftler halten die beiden Wirkstoffe Hypericin und Hyperforin für besonders wichtig. Das rote Hypericin wird auch als Johannisblut bezeichnet. Es wirkt antidepressiv auf das Zentralnervensystem, kann jedochauch eine Überempfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht bewirken. Deshalb sollte man sich nach Anwendung des Rotöls nicht der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen.

Welche Dosierung bei Johanniskraut?

Johanniskraut gibt es unter anderem als Tablette, Kapsel, Tee und Tinktur. Es wirkt nicht sofort nach der ersten Gabe auf die Psyche. Um eine stimmungsaufhellende Wirkung zu erzielen, sollten mindestens 300 mg von diesem Trockenextrakt am Tag eingenommen werden. Die Einnahme sollte kontinuierlich über einen längeren Zeitraum erfolgen. Studien zur Wirkung von Johanniskraut arbeiteten mit einer Dosis von 500 mg bis 1200 mg pro Tag. Damit konnten die Beschwerden von Menschen mit einer leichten bis mittelschwere Depression erwiesenermaßen stärker gelindert werden als mit einem Placebo.

Die Krankheit Depression ist jedoch sehr ernst zu nehmen und deren Behandlung gehört unbedingt in die Hand eines Arztes. Typische Anzeichen der Erkrankung sind eine tiefe Niedergeschlagenheit die mit allgemeiner Interesse- und Antriebslosigkeit verbunden ist. Menschen mit einer Depression schlafen meist schlecht, fühlen sich erschöpft und vom Alltagsleben überfordert. Johanniskraut-Produkte können Sie nur bei leichten depressiven Episoden unterstützen. Bei schweren Depressionen sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Was für Nebenwirkungen hat Johanniskraut?

Johanniskraut-Präparate haben seltener Nebenwirkungen als einige andere Antidepressiva. Es kann jedoch zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Ein Problem von hochdosiertem Johanniskraut-Extrakt kann sein, dass bestimmte Enzyme in der Leber in ihrer Aktivität angeregt werden. Die Aktivierung kann dazu führen, dass Arzneimittel schneller als üblich abgebaut werden. Dadurch könnte ihre Wirkung beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund wird von der gleichzeitigen Einnahme mit wichtigen Arzneimitteln abgeraten, bekanntestes Beispiel sind hormonelle Verhütungsmittel, wie die Pille. Johanniskraut darf nicht mit anderen Antidepressiva kombiniert werden.

Schwangere und Stillende sollten ebenso wie Kinder und Jugendliche auf die Einnahme von Johanniskraut verzichten.

Sollten Sie weitere Fragen zu Johanniskraut, der Wirkung, Dosierung oder Anwendung auf der Haut haben, helfen Ihnen gerne unsere Pharmazeuten der Saint Charles Apotheke Wien oder Berlin weiter. Falls Sie mehr über antidepressive Kräuter erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen den Beitrag über natürliche Antidepressiva oder Griffonia


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